Fazit:
Ein Punkt, der am Ende weder der SGS Essen noch RB Leipzig wirklich weiterhilft. Essen dominierte über weite Strecken und zeigte besonders in der zweiten Halbzeit eine sehr ansprechende Leistung, ließ jedoch zahlreiche Chancen zur eigentlich verdienten Führung ungenutzt. Mehrfach scheiterten die Essenerinnen an Leipzigs Torhüterin Herzog, trafen das Aluminium oder verfehlten das Tor nur knapp. Das Fehlen eines Führungstreffers dürfte für die Gastgeberinnen besonders ärgerlich sein, da sie mit einem Sieg den Abstand zu den unteren Tabellenplätzen deutlich hätten vergrößern und damit einen ordentlich Sprung machen können. Leipzig fand nur selten in die Partie und konnte offensiv nur wenig Gefahr entwickeln, hielt defensiv jedoch stand und rettete das Unentschieden über die Zeit. Hintenraus hatte man in Person von Fudalla und Andrade sogar selbst nochmal die Doppelchance. Ein Punkt also, der beiden Teams am Ende wenig nützt – für die SGS Essen eine verpasste Chance, für Leipzig ein hart erkämpftes Remis.

Im Kasten der Leipzigerinnen muss Herzog behandelt werden, weil es einen Schlag aufs Sprunggelenk gesetzt hat. Dank reichlich Eisspray ist die Keeperin schnell wieder auf den Beinen.

Bis auf die drei Auswechslungen hat die dreiminütige Nachspielzeit bis hierhin nicht viel zu bieten. Der Wechsel wegen wird es aber sicherlich noch eine Minuten obendrauf geben.

Mit Beginn der absoluten Schlussphase dreht RB plötzlich nochmal auf. Fudalla und Andrada versuchen es jeweils mit einem Schuss von knapp außerhalb des Sechzehner aus, scheitern jedoch beide an der gut aufgelegten Winkler.

Den Leipzigerinnen gingen allein die Mittel ab in diesem Spiel. Wirkliche Spielkontrolle hatte RB über das gesamte Spiel hinweg nicht. Den Essenerinnen geht hintenraus ebenfalls gefühlt die Puste aus, um doch noch spät zuzuschlagen.

Fünf Minuten verbleiben noch in dieser Partie, die deutlich mehr zu bieten hat, als es das Ergebnis vermuten lässt. Insbesondere die Gastgeberinnen hätte sich durchaus mit dem Führungstreffer belohnen dürfen.

Mit weiteren frischen Beinen geht es in die Schlussphase. Gelingt einem der beiden Teams noch der Lucky Punch?

SGS-Trainer Markus Högner zeigt sich nicht hundertprozentig zufrieden mit einem ausbleibenden Pfiff der Schiedsrichterin nach einem Rempeln gegen Kowalski und sieht dafür die Gelbe Karte auf der Trainerbank.

Aktuell geht den Essenerinnen etwas der Drive abhanden, der zwischen Minute 46 und 70 eigentlich hätte mit der verdienten Führung einhergehen müssen. Das Spiel hat insgesamt reichlich an Tempo eingebüßt in den letzten Minuten.

Nach einem Ballverlust der Heimmannschaft kann Leipzig aufdrehen. Über wenige Stationen landet der Ball auf rechts bei Andrade, ihr Zuspiel in die Mitte ist allerdings viel zu ungenau, womit eine gute Konterchance leichtfertig vertan ist.

In den letzten Minuten ist das Spielgeschehen etwas abgeflacht. Knapp Fünfzehn Minuten bleibt der SGS noch, um sich mit dem Führungstreffer zu belohnen. Auf der anderen Seite sind die Leipzigerinnen viel zu harmlos in Durchgang zwei.

Belohnen sich die Damen aus dem Ruhrpott noch für den betriebenen Aufwand? Bis hierhin steht es weiterhin torlos Unentschieden, wenngleich die Chancen für die Essenerinnen allemal da waren. Eine Führung wäre durchaus verdient.

Maier bekommt den Ball in zentraler Position, macht noch ein paar Schritte nach vorne und bedient schließlich auf rechts Purtscheller, die mit der Kugel am Fuß in den Sechzehner zieht. Ihr Abschluss ist dann allerdings abermals zu harmlos, um Herzog zu überwinden.

Bei den Leipzigerinnen ist Bewegung auf der Bank. Es braucht hier dringend frische Kräfte, der Druck der SGS nimmt von Minute zu Minute zu.

Kowalski schlägt die Ecke mit rechts aufs Tor, wo der Versuch allerdings zur erneuten Ecke geklärt werden kann. Im zweiten Versuch landet die Kugel im Rücken der Abwehr, wo sich Fürst ein Herz nimmt und aus der zweiten Reihe nur knapp den linken Torpfosten verpasst. Die Essenerinnen sind dran!

Erneut treibt Elmazi über die linke Seite an, scheitert hintenraus jedoch mit ihrem Flankenversuch an Krug, die zur Ecke klären kann, was wiederum eine Sache für Kowalski ist, die sich den Ball bereits zurechtlegt.

Die SGS-Damen spielen eine sehr starke zweite Halbzeit bis hierhin, allein die Belohnung in Form des Führungstreffers fehlt bis dato.

Direkt im Anschluss an diese Szene läuft der Ball abermals wunderbar durch die Essener Reihen. Am Ende der Ballstafette steckt Purtscheller den Ball am rechten Sechzehnereck toll auf Maier durch, die aus spitzem Winkel nur gänzlich knapp den langen Pfosten verpasst mit ihrer Direktabnahme.

Lattentreffer! Kowalski schlägt einen Freistoß von der rechten Seite scharf in die Mitte, wo Meißner gut in der Luft steht und einen Kopfball an die Latte setzt. Im Anschluss an den Abpraller von der Latte kommt Maier zur nächsten Kopfballchance aus kürzester Distanz, die Herzog jedoch per Parade vereitelt.

Gelbe Karte für Marlene Müller (RB Leipzig)

Gelbe Karte für Lilli Purtscheller (SGS Essen)
Nach einem Ballverlust kommt Purtscheller mit ihrem Versuch, die Kugel zurückzuerobern, zu spät und sieht dafür die Gelbe Karte.

Nach einem weiten Ball in die Tiefe ist Purtscheller auf rechts durch und sucht das schnelle Abspiel in die Mitte, das über Umwege bei Mitspielerin Kowalski landet, die wiederum aus gut zehn Metern Torentfernung an der Leipziger Keeperin scheitert.

Im Anschluss an die Verwarnung nimmt sich Schimmer ein Herz aus der zweiten Reihe, setzt den Versuch aus halblinker Position allerdings ein gutes Stück neben den Kasten.

Gelbe Karte für Marleen Schimmer (RB Leipzig)
Schimmer teilt im Anschluss an ein kleines Gerangel einen Schubser aus und sieht dafür die Gelbe Karte.

Schimmer setzt in zentraler Position zunächst in bester Box-to-Box-Manier durch, marschiert durchs Mittelfeld, verfehlt dann mit ihrem zu lang getimten Zuspiel allerdings die Mitspielerin hinter der Kette.

Die anschließende Ecke bringt wiederum keine Gefahr ein. Die SGS zeigt sich jedoch von Beginn an präsent und versucht die Leipzigerinnen im Kollektiv früh unter Druck zu setzen.

Essen startet wie schon in der ersten Halbzeit gut in die Partie. Über die rechte Seite kommt die Kugel auf den zweiten Pfosten, wo Kowalski einen Haken schlägt und an der Gegenspielerin vorbeikommt. Krug klärt schließlich per Grätsche in letzter Instanz zur Ecke.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Pause in Essen! Im Spiel der heimischen SGS gegen RB Leipzig steht es nach etwas mehr als 45 Spielminuten 0:0. Die Heimmannschaft hat den besseren Start in diese Partie erwischt, die Gäste konnten sich in der Folge aber steigern. Gute Chancen für beide Mannschaften ließen sich an einer Hand abzählen, das spricht doch für eine gute Leistung der Defensivreihen auf Essener und Leipziger Seite. Wir hoffen aber dennoch auf mehr nach dem Pausentee, bis gleich!

Sandra Starke dürfte es gewesen sein, die nach kurzer Ausführung des Freistoßes aus rund zwölf Metern halblinker Position auf das Tor schießt, das Ziel dabei aber verfehlt.

Gelbe Karte für Annalena Rieke (SGS Essen)
In der eigenen Hälfte begeht Annalena Rieke ein Foulspiel. Die Leipzigerinnen bekommen einen Freistoß von der linken Seite, wenige Meter sind es nur bis zur Torauslinie.

Laureta Elmazi ist auf und davon. Abseits - das muss Abseits sein! Nachdem sie schon einige Meter im Vollsprint hinter sich gebracht hat, wird die Essener Angreiferin zurückgepfiffen.

Vielleicht muss auch nicht immer die jeweilige Offensivabteilung für die vermeintlich schlampigen oder ungenauen Pässe getadelt werden, sondern vielmehr die Defensiven gelobt. Sie bekommen immer noch einen Fuß dazwischen und das gilt für beide Reihen!

Ramona Maier flankt etwas überhastet, aber dafür nicht so schlecht, vor das Tor der Leipzigerinnen. Victoria Krug bekommt gerade noch ihren Kopf ran und kann so eine sehr gute Torchance für die avisierte Abnehmerin Laureta Elmazi verhindern.

Laureta Elmazi fummelt links im gegnerische Strafraum und schießt dann mit dem schwächeren Linken am Tor vorbei. Da war mehr drin für die SGS!

Kenner wissen Bescheid! Laura Kowalski widmet sich der Behandlung des Balles. Bei einer Ecke von rechts springt nicht viel heraus für die SGS.

Nach der folgenden Ecke köpft Annalena Rieke auf das Tor, mit vereinten Kräften können die Essenerin das Ding von der Linie kratzen. Unabhängig nur von dieser Aktion - die Leipzigerinnen sind nun besser im Spiel.

Vanessa Fudalla wird sehr gut in Szene gesetzt am Fünfer, in höherer Not kann Laura Pucks noch den Schlappen reinhalten und den Einschlag verhindern.

Die Essenerin kann nun wieder den Bällen nachjagen und sieht aus sicherer Distanz mit an, wie ihre Mannschaft einen weiteren Angriff nicht zielstrebig genug zu Ende bringt.

Lilli Purtscheller wird behandelt am Knie nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Lydia Andrade. Hoffentlich hat es Essens Nummer 7 nicht arg erwischt.

Wieder Kowalski, wieder ein Standard, wieder geklärt von RB. Der Konter läuft für Leipzig, schlecht exekutiert.

Nicht viel! Die Auswärtsmannschaft sorgt schnell für Ruhe im Karton.

Natasha Kowalski trottet zur Eckfahne. Mal sehen, was sie diesmal anbieten kann!

Lena Ostermeier bekommt einen unbeabsichtigten Schlag von Hoffmann ins Gesicht. Nach wenigen Momenten hat sich die Essenerin berappelt, weiter geht's!

Bis zum Strafraum sieht das gar nicht so übel aus bei der SGS. Ist dieser dann allerdings erreicht, macht meist RB den Stich oder der Heimmannschaft gehen die zündenden Ideen aus.

Ramona Maier schirmt den Ball gut ab gegen den Zugriff einiger Gegenspielerinnen und schließt dann ab. Elvira Herzog taucht ab ins linke untere Eck und pariert.

Das mit der Flankerei könnte Lydia Andrade auch nochmal üben. Die emsige Rechtsaußen bleibt wieder mit einer Hereingabe hängen.

Wir warten gemeinsam mit einigen hundert Fans im Stadion an der Hafenstraße auf die erste gute Torchance dieser Partie. Die SGS ist etwas besser im Spiel, RB tut sich etwas schwerer.

Vanessa Fürst versucht die durchstartende Ramona Maier in Szene zu setzen, die Angreiferin bekommt aber nicht den nötigen Druck hinter ihren Abschluss. Elvira Herzog packt sicher zu.

Nun bekommen die Essenerinnen eine Ecke zugesprochen. Natasha Kowalski scheint die Fachfrau für die ruhenden Bälle zu sein, bugsiert das Leder aber diesmal in die aufnahmebereiten Fänge von Elvira Herzig.

Gelbe Karte für Lou-Ann Joly (RB Leipzig)
Eine Grätsche im Mittelfeld bringt der Französin die gelbe Karte ein.

Die Ecke segelt diesmal in den Fünfer, kann dort allerdings von der Torhüterin entspannt aus der Luft gefischt werden.

Vanessa Fudalla darf sich nun mal an der Ausführung einer Ecke von der rechten Seite versuchen und darf sich direkt nochmal versuchen, weil Essen geklärt hat.

Natasha Kowalski vernascht auf der linken Seite Lydia Andrade mit einer feinen Pirouette, versaubeutelt dann aber den Pass vor das Tor.

Die fünfte Spielminute ist angebrochen und Essen hat sich in der Leipziger Hälfte festgespielt. Ein Schuss der eben schon erwähnten Beke Sterner fliegt ein gutes Stück am Tor vorbei.

Es folgt ein Freistoß für die Heimmannschaft aus einer guten Position im rechten Halbfeld tief in des Gegners Hälfte. Natasha Kowalski serviert, Ramona Maier kommt zum Schuss und dieser wird dann abgeblockt.

Lydia Andrade versucht es nach rund 30 Sekunden mit einer ersten Flanke in den gegnerischen Strafraum. Das Ding bekommen die Leipzigerinnen aber fix geklärt.

Die Spielerinnen haben sich bereits auf dem Platz eingefunden. In wenigen Augenblicken dürfte es hier also losgehen!

Nach dem 3:1-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim rotiert RB Leipzig-Trainer Stephan vor allem im defensiven Bereich. Räcke rückt in die Innenverteidigung, Joly startet im zentral-defensiven Mittelfeld, während Andrade die linke Seite beackern soll. Das offensive Dreiergestirn um Fudalla, Schimmer und Hoffmann bleibt bestehen.

Im Vergleich zur jüngsten 0:1-Niederlage in Bremen gibt es auf Seiten von SGS Essen zwei Wechsel zu verzeichnen. Terlinden und Platner nehmen zunächst auf der Bank Platz, dafür beginnen Ostermeier und Rieke.

Die Rollenverteilung ist im Vorfeld nicht ganz deutlich einzuordnen. Während Essen den Heimvorteil nutzen will, wird Leipzig auf die spielerische Überlegenheit setzen, um die Gastgeberinnen unter Druck zu setzen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich also auf ein spannendes, ausgeglichenes Duell freuen, in dem beide Teams den Sieg fest im Visier haben.

RB Leipzig hingegen steht mit 15 Punkten schon deutlich weiter oben und könnte mit einem Sieg den Druck auf die Top 3 der Liga verstärken. Auch die Leipzigerinnen erlebten zuletzt Höhen und Tiefen: Nach Erfolgen gegen Carl Zeiss Jena und Hoffenheim mussten sie jedoch in Freiburg eine herbe 1:4-Niederlage hinnehmen. Nun will das Team in Essen die Chance nutzen, sich in der Spitzengruppe zu etablieren.

Für die Gastgeberinnen aus Essen geht es darum, mit einem Sieg den Abstand zu den Abstiegsrängen zu vergrößern und gleichzeitig den Blick auf das Tabellenmittelfeld zu richten. Mit bislang 7 Punkten zeigt die SGS eine durchwachsene Saisonleistung: Einem überzeugenden 3:0-Sieg in Potsdam folgten zuletzt zwei bittere Niederlagen – ein 0:2 zuhause gegen Wolfsburg und ein knappes 0:1 in Bremen. Im heutigen Heimspiel wollen die Essenerinnen deshalb unbedingt wieder punkten und so ihren Anschluss ans Mittelfeld sichern.