Rybakina marschiert mit großen Schritten in Richtung Halbfinale! Am Ende steht in Riad nach 1:37h ein 3:6,6:1 und 6:0 auf der Anzeigetafel. Nachdem der erste Satz an die abgeklärte Polin ging, stellte Rybakina ab Durchgang zwei auf Kick-Aufschlag um und schlug vermehrt in die Rückhand ihrer Gegnerin, was maßgeblich für den Ausgang der Partie gewesen sein dürfte.

Der Druck auszuservieren fehlt bei diesem Spielstand natürlich komplett, was sich auch auf den Verlauf des Aufschlagspiels auswirkt. Ein Ass durch die Mitte stellt auf 15:0, ein Aufschlag-Winner auf 30:0. Den Sack zu macht die Kasachin schussendlich mit einem weiteren Ass von der Vorteilsseite.

Es läuft einfach nichtmehr für Swiatek. Erneut returniert Rybakina hervorragend in die Mitte, wodurch die Polin mit ihrem Anschlussschlag zu lang gerät. 30 beide. Dasselbe Muster bringt den Breakball zum 0:5 und ein Rückhand-Unforced-Error dieses dann auch wirklich.

Ein interessanter Blick auf die Statistik zeigt, dass Rybakina seit Satz zwei mit ihrer starken Vorhand zu 83% in die Rückhand der Polin schlägt und es somit schafft diese ihrer eigenen Stärke zu berauben. Das vierte Spiel des Satzes ist dann auch erneut eine klare Sache. Ein Vorhand-Cross-Winner landet genau auf der Linie zum 30:0, ebenso, wie der Spielball. Rybakina spielt gerade wie im Rausch - nahezu alles gelingt.

Beim nächsten Breakball muss Swiatek über den zweiten Aufschlag, bei dem Rybakina erneut äußerst aggressiv zu Werke geht und die Filzkugel der Polin genau vor die Füße donnert. Der folgende Schlag der 24-Jährigen fliegt weit hinter die Grundlinie. 0:3!

Die Kasachin bleibt erstmal am Drücker: ein Return-Cross-Winner führt zum 15:15. Dann nagelt Swiatek Rybakina jedoch gut auf der Rückhand fest und punktet mit einer Vorhand longline. Trotzdem wird es erneut brenzlig! Wieder returniert die Kasachin stark in die Diagonale und erzwingt so den Vorhandfehler bei ihrer Gegnerin. Bei Breakball profitiert die Polin schließlich von einem Returnfehler.

Swiatek hat weiterhin Probleme den Kick-Aufschlag ihrer Gegnerin zu retunieren, was zum 30:0 führt. Möglicherweise war die Umstellung des Services bei der Kasachin mitursächlich für den Momentumwechsel in der Partie. Das Break bestätigt die Weltranglisten-6. schließlich mit einem Ass, dem dritten, durch die Mitte.

In den beiden vergangenen Sätzen wackelte die Polin jeweils in ihrem ersten Aufschlagspiel. So auch im Decider! Zwei starke, für die Kasachin unreturnierbare erste Services bringen die Polin zwar in Front, dann schleicht sich jedoch wiederholt der Fehlerteufel ein, wodurch Rybakina zum Breakball kommt und diesen mit tempovollem Grundlinienspiel verwandeln kann.

Nach dem ungefährdeten ersten Durchgang aus Sicht der Polin, sichert sich Rybakina in ähnlicher Manier Satz zwei. Dieses Mal gelingt es der Kasachin ihren Breakball im ersten Aufschlagspiel der Weltranglisten-2. zu verwandeln und sich so früh den Vorteil zu holen. Insgesamt zeigte sich die 26-Jährige im zweiten Durchgang deutlich stabiler von der Grundlinie und gefährlicher im Return. So heißt es nach einer Stunde und zehn Minuten 6:1.

Die Weltranglisten-2. lässt das Aufschlagspiel nun einfach passieren und fokussiert sich eher auf den entscheidenden dritten Satz. Entsprechend hat Rybakina keinerlei Probleme auszuservieren. Ein Rückhand-Unforced-Error führt in letzter Instanz zum Satzausgleich.

Doppelbreak Rybakina! Der Return ist gut, dann schlägt Swiatek eine Rückhand aus der Mitte ins Seitenaus. 5:1.

Swiatek muss bei eigenem Aufschlag über 30 beide, kann sich jedoch via Unforced Error ihrer Gegnerin den Spielball sichern. Da der dann wieder im Netz landet heißt es erneut Deuce. Man merkt der Polin gerade deutlich die Unzufriedenheit an, was kontraproduktiv zu sein scheint: es gibt den nächsten Breakball für die Kasachin!

Am Ergebnis ändert all dies allerdings nichts: Rybakina bleibt stabil, schlägt bei Vorteil nach außen auf und vollendet den zu-kurzen Return aus dem T-Feld per Vorhand-Cross-Winner.

Swiatek hat etwas dagegen, returniert stark und macht so den ersten Punkt im fünften Spiel. Zwei Aufschlag-Winner und ein Doppelfehler, der erste, bringen flott das 30 beide. Da die Polin einen weiteren Return beim zweiten Aufschlag ihrer Gegnerin ins Aus wuchtet, gibt es Spielball zum 4:1. Jetzt ist die Weltranglisten-2. jedoch wieder präsent und stellt mit druckvollem Grundlinienspiel auf Deuce.

Wir sehen wieder die alte Swiatek! Mit starken Aufschlägen und Tempo von der Grundlinie gelingt es der Favoriten in dem Satz auf 1:3 zu verkürzen. Man darf gespannt sein, ob es Rybakina gelingt den Durchgang souverän durchzuservieren.

Der siebte Punkt in Folge geht an Rybakina, die gerade keine Fehler mehr macht und souverän mit eigenem Aufschlag auf 3:0 stellt. Das zweite Ass beschließt dieses Servicegame.

Swiatek scheint bei eigenem Service zunächst weiterhin unantastbar. Ein starker Aufschlag nach außen und eine anschließende Vorhand die Linie runter führen die Polin in Richtung Punktgewinn. Über zwei stark-gespielte Rallys Rybakinas und einen Doppelfehler gibt es dann aber tatsächlich den insgesamt zweiten Breakball für die Kasachin, der umgehend das 2:0 einbringt.

Rybakina macht Druck mit der Vorhand cross, doch Swiatek bleibt stabil und provoziert mit endlosen Sclice-Bällen an die Grundlinie den Fehler der Kasachin. Über einen starken Smash aus dem Halbfeld und einen seltenen Unforced Error der Polin gelingt der Weltranglisten-6. dann aber noch der so wichtige Spielgewinn.

Nach 35 Minuten geht der erste Satz mit 6:3 an die Polin. Die 24-Jährige macht ganz einfach deutlich weniger unerzwungene Fehler und dominiert mit ihrem Aufschlag. Bis auf das erste Servicegame, bei dem Rybakina direkt zu einem Breakball kam, zeigt sich die Polin kaum verwundbar und ist somit nur noch einen Satz von ihrem zweiten Erfolg bei den WTA Tour Finals entfernt.

Das Stilmittel "Gegend die Laufrichtung" beherrscht jedoch die Polin ebenfalls und weiß dies zu ihrem Vorteil einzusetzen. Da kurz später eine Rückhand Rybakinas im Netz hängen bleibt und ein Return hinter der Grundlinie landet gibt es den doppelten Satzball. Den ersten schlägt die Polin ohne Not mit der Vorhand aus dem Halbfeld ins Seitenaus, der zweite ist dann via Aufschlag-Winner erfolgreich.

Für die Kasachin geht es jetzt erstmal darum überhaupt im Satz zu bleiben und die Polin selbst ausservieren zu lassen. Das scheint auch zu gelingen. Wieder führt eine Vorhand cross gegen die Laufrichtung der Polin den Punktgewinn - eine Rückhand longline bringt die Spielbälle, von denen direkt der erste per Ass durch die Mitte auch sitzt. 5:3.

Serviert Swiatek ist Rybakina jedoch weiterhin nahezu chancenlos. Neun der vergangenen zehn Punkte gingen bei eigenem Aufschlag an die Polin. Auch in diesem Spiel zeigt die 24-Jährige kaum eine Schwäche und geht durch zwei Aufschlag-Winner mit 5:2 in Führung.

Nun kommen mal zwei erste Aufschläge Rybakinas in Folge und beide Male geht der Punkt auch an die Kasachin, da Swiatek den Return nicht im Feld platzieren kann. Im Spielverlauf wird entsprechend viel davon abhängen, wieviel Druck die 26-Jährige mit ihrem Aufschlag entfachen kann und wie oft sie den Grundlinienduellen mit der Polin ausgestzt ist. Mit einer wunderbaren Vorhand cross gegen die Laufrichtung holt sich Rybakina ihren zweiten Spielgewinn.

Rybakina verschätzt sich bei einer komisch-getroffenen Vorhand der Polin komplett und kann den Ball nur noch ins Netz schlagen. Nach einem Aufschlagwinner und einer wuchtigen Rückhand cross heißt es erneut 0:40. Schließlich geht auch dieses Servicegame zu null an die Favoritin, da Rybakina eine Rückhand ohne Not ins Netz sliced. 4:1.

Ein Aufschlag weit nach außen ist für die Polin jetzt aber nicht returnierbar. Da Rybakina jedoch einen weiteren einfachen Fehler aus der Rally begeht steht es nach zwei gespielten Punkten 15:15. Die Weltranglisten-6. hat weiterhin Schwierigkeiten mit ihrem ersten Aufschlag und ist dann in den Ballwechseln der Konstanz und Power ihrer Gegnerin unterlegen. Ein verunglückter Netzangriff bringt den nächsten Breakball für Swiatek. Diesen kann die Kasachin über eine schöne 1-2-Kombination mit der Vorhand abwehren. Ein Vorhand-Longline-Winner bringt die 26-Jährige schließlich auf die Anzeigetafel.

Die Polin bestätigt das Break mit dem nächsten Aufschlagspiel problemlos. Rybakina trifft ihre Returns überhaupt nicht und verliert durch ein Ass Swiateks das Service-Game gar zu null.

Wie startet Rybakina über den eigenen Auschlag ins Match? Mit einem Unforced Error auf der Vorhand ihrer Gegnerin. Die nächste Vorhand der Weltranglisten-2. ist dann aber im Feld und bringt sogar den direkten Punktgewinn, da Rybakina den gut-gesetzten Schlag ins Grundlinieneck nichtmehr erlaufen kann. Wenig später hat dann auch Swiatek zwei Breakbälle in Serie. Direkt der erste sitzt auch! Die Polin geht aggresiv auf den zweiten Aufschlag ihrer Gegnerin, bei der die folgende Rückhand aus der Feldmitte tief ins Netz geht. 2:0.

Eine krachende Vorhand der 24-Jährigen bringt den Ausgleich, eine Vorhand der Kasachin, die im Seitenaus landet, bringt schließlich doch noch den Spielgewinn.

Swiatek beginnt die Partie mit eigenem Service und macht den ersten Punkt des Matches über einen unerzwungenen Fehler ihrer Gegnerin, bei dem der Ball weit hinter die Grundlinie segelt. Im Anschluss landen allerdings auch zwei Aufschläge in Folge der Polin im Aus: 15 beide. Mit einer schön-platzierten Vorhand cross stellt Rybakina kurz später auf 30 beide und holt sich mit einem Rückhand-Cross-Winner direkt den ersten Breakball.

Beide Protagonistinnen sind mittlerweile auf dem Platz angekommen und beginnen mit dem Warm-Up.

In Riad treffen Swiatek und Rybakina bereits zum elften Mal aufeinander. Im Gesamvergleich führt die Polin dabei mit 6:4, konnte allerdings im laufenden Jahr alle vier Vergleiche für sich eintscheiden und gab dabei auch nur einen Satz ab. Auf Hard-Court lautet die Bilanz 5-2 aus Sicht der Weltranglisten-2., die somit als leichte Favoritin in die heutige Begegnung gehen dürfte.

Wie auch Swiatek, konnte die 26-Jährige Kasachin ihr Auftaktspiel gleichermaßen  siegreich gestalten und hat somit ebenfalls beste Voraussetzungen in die K.O.-Runde einzuziehen. Am Ende stand gegen Amanda Anisimova ein ungefährdetes 6:3, 6:1 auf der Anzeigetafel, wobei die Weltranglisten-6. starke sieben Asse servierte und 87% der Punkte über den ersten Aufschlag für sich entschied. Beim WTA-Saisonabschluss nimmt die 1,84m große Rybakina zum dritten Mal in ihrer Kariere teil. Sowohl 2023, als auch 2024 war jedoch jeweils mit nur einer gewonnen Partie bereits in der Gruppenphase Schluss.

Nur 61 Minuten brauchte die Weltrangliste-2. aus Polen am vergangenen Samstag, um die Amerikanerin Madison Keys, immerhin amtierende Australian-Open-Siegerin, mit 6:1, 6:1 abzufertigen. Mit einem Sieg heute, könnte die 24-Jährige entsprechend bereits ihren Platz in den Halbfinals buchen und wäre dann wiederum nur zwei weitere Erfolge von Turniersieg entfernt. Dass sich Swiatek insbesondere zum Tour-Ende hin wohlfühlt, zeigen sowohl die drei Titel aus der zweiten Saisonhälfte (keiner in der ersten) und ihr Triumph bei den WTA-Tour-Finals 2023 im mexikanischen Cancun.

Herzlich willkommen zum zweiten Spieltag der WTA Tour Finals in Riad. Ab 15:00 treffen Iga Swiatek und Elena Rybakina aufeinander.