Nach 2:38 Stunden und drei gespielten Sätzen geht Flavio Cobolli gegen Daniel Altmaier als Sieger vom Feld. Der Italiener (291) hatte über die komplette Distanz das bessere Service-Rating (Altmaier: 266), gewann 110 von 209 gespielten Punkten und war von der Grundlinie der konstantere Spieler. Im Laufe des Matches kurbelte der Deutsche zwar seine Aufschlagquoten nach oben, scheiterte letztlich aber an zu vielen Fehlern auf der Rückhand.

Cobolli gibt aber nicht nach, attackiert im nächsten Ballwechsel konsequent die Altmaier-Rückhand und erzwingt dadurch Match-Punkt Nummer Vier. Erneut wählt der Italiener einen Rückhand-Volley und verwandelt diesen nun ohne Sprung.

Altmaier unterlaufen zwei Fehler auf der Vorhand. Zudem serviert Cobolli ein Ass, sodass der Italiener zwei Match-Balle auf dem Schläger hat. Den Ersten vergibt der 21-Jährige mit einer Vorhand in die Wolken, den Zweiten mit einem etwas zu verspielten Rückhand-Volley aus dem Sprung.

Unglücklich prallt eine Altmaier-Rückhand von der Netzkante ins Aus bringt ihn in die Situation, den ersten Break-Ball im dritten Satz abwehren zu müssen. Das gelingt dem Deutschen allerdings nicht, weil er seine Position im Feld nicht findet und etwas unorthodox keinen Schlag auf den Return von Cobolli ausführen kann.

Aufschlag nach Außen, Vorhand-Winner in die andere Ecke des Feldes, so beginnt ein Tennisspieler sein Aufschlagspiel sicher gerne. Ein weiterer Vorhand-Winner Inside-Out gibt Cobolli den entscheidenden Vorteil in diesem siebten Spiel des dritten Satzes.

Es ist das erste Aufschlagspiel im dritten Satz, das nicht so einfach vom Schläger geht. Altmaier behält dennoch die Nerven und hat am Ende noch das Quäntchen Glück bei einem Cobolli-Passierball, der minimal an der Linie vorbei ins Aus segelt.

Abgeklärt tritt Cobolli zu seinem nächsten Service-Game an und marschiert in windeseile durch dieses Spiel. Altmaier korrigiert am Ende selbst den Linienrichter und gibt eine Cobolli-Vorhand gut.

Cobolli startet mit einem Vorhand-Fehler und kriegt unmittelbar danach noch ein Ass um die Ohren gefeuert. Altmaier streut zwischenzeitlich eine Rückhand ins Seitenaus ein, bekommt das Spiel danach allerdings wieder unter Kontrolle und gleicht im dritten Satz aus.

Die Aufschlagspiele der beiden Kontrahenten werden zunehmend sicherer und auch Cobolli kann sein Service-Game ohne abgegebenen Punkt beenden.

Cobolli leitet mit einer zu weit geratenen Rückhand sowie einer Rückhand ins Netz ein souveränes Service-Game für Altmaier ein. Kein einziger Punkt landet auf der Haben-Seite des Italieners.

Der verlorene zweite Satz zehrt offensichtlich an den Nerven des Italieners. Altmaier startet brandheiß, hat die ersten beiden Punkte bei gegnerischem Aufschlag in der Tasche, kann diesen Vorsprung aber nicht bis zum Ende behaupten. Wieder leidet der Kempener unter seiner zu ungenauen Rückhand.

Ein ausgeglichener zweiter Satz geht am Ende an Altmaier, der insgesamt einen Punkt mehr für sich beanspruchen konnte (48) als Cobolli (47). Der Deutsche gewann 81 Prozent seiner ersten Aufschläge und hatte hier einen klaren Vorteil gegenüber seinem italienischen Kontrahenten (70 Prozent). Jetzt ist alles offen und es darf mit Spannung auf den dritten Satz gewartet werden.

Satzpunkt für Altmaier! Der Deutsche bringt den Return ins Spiel und kriegt dann die erhoffte Cobolli-Vorhand ins Netz.

Sofort setzt der 25-Jährige einen zusätzlichen Aufschlag durch die Mitte hinterher, den Cobolli erneut nicht beantworten kann.

Ein großer erster Aufschlag nach Außen rettet Altmaier und hält den Deutschen im Match.

Wie schon so oft in diesem Match scheitert Altmaier an seiner Rückhand und spielt einen Return direkt ins Netz.

Altamier antwortet mit einem starken Rückhand-Return, den Cobolli longline beantworten will, die Linie aber deutlich verfehlt.

Cobolli tänzelt vor dem erwarteten Return zwischen beiden Füßen hin und her. Der Aufschlag kommt und der Italiener geht sofort in die Offensive, attackiert Altmaier mit mehreren harten Grundschlägen und holt dann einen Vorhand-Winner Inside-Out aus seinem Handlungskoffer.

Jetzt muss auch Altmaier im Tie-Break zum zweiten Aufschlag greifen, profitiert aber von einem Vorhand-Fehler seines Kontrahenten.

Mit harten Gesichtszügen marschiert Altmaier auf seine Position. Der Deutsche wirkt vor diesem Return extrem entschlossen, findet jedoch keinen Weg in die Rallye.

Umso ärgerlicher ist dieser Rückhand-Return-Fehler gegen den zweiten Cobolli-Aufschlag.

Nachdem es im gesamten Match bisher nicht funktioniert hat, findet Altmaier plötzlich seinen ersten Aufschlag und schlägt ein Ass zu diesem wichtigen Zeitpunkt.

Altmaier spielt Serve-and-Volley, schlägt nach Außen auf und schmettert in die entgegengesetzte Richtung.

Dieses Mal bearbeitet Cobolli die Altmaier-Vorhand mit zwei wuchtigen Schlägen und forciert einen Schlag des Deutschen hinter die Grundlinie.

Zwei Attacken in die Rückhand-Ecke bereiten den entscheidenden Schmetterball für Cobolli vor. Der Italiener stellt im Tie-Break auf 1:1.

Altmaier feuert seinen ersten Service durch die Mitte und erhält keine Antwort des 21-jährigen Italieners.

Intensität trägt heute einen Namen: Daniel Altmaier. Der Deutsche pusht sich vor jedem Ballwechsel und sein ganzer Körper steht unter höchster Spannung. Cobolli ist deutlich ruhiger unterwegs, bringt den zweiten Satz mit seiner Herangehensweise dennoch in den Tie-Break.

Auf Altmaier lastet in diesem Spiel großer Druck, der sich beim ersten verlorenen Punkt bemerkbar macht. Immer wieder gerät der Deutsche in Rückstand, serviert in diesen kniffligen Situationen aber hervorragend und hat sogar sein Ass in der Hinterhand.

Cobolli nagelt Altmaier auf der Vorhand-Seite fest und beendet den Punkt sehenswert mit einer Kombination aus einem Volley und einem anschließenden Passierball. Der Italiener hält sich mit diesem Aufschlagspiel im zweiten Satz und lässt keinen Break-Ball zu.

Nach einem höchst intensiven Spiel ist es Altmaier, der mit zwei unbeantworteten Aufschlägen das bessere Ende für sich beansprucht.

Das Aufschlagspiel des Deutschen zieht sich in die Länge, da beiden Spielern abwechselnd Fehler unterlaufen und sie nicht den entscheidenden Punkt an Land ziehen können.

Sofort steigert Cobolli die Intensität wieder, drängt Altmaier bei dessen erstem Service in die Enge und punktet mit einer Rückhand-Cross am Netz. Der Deutsche stellt sein Spiel im nächsten Ballwechsel sofort um und greift erfolgreich auf Serve-and-Volley zurück. Ein zweites Mal klappt das nicht, denn Altmaier wird von einem Passierball des Italieners überrascht. Wie an der Schnur gezogen fliegt die Cobolli-Rückhand am Mann aus Kempen vorbei.

Gelassen schlendert Cobolli zu seiner Aufschlag-Position. Anscheinend ist er zu entspannt, denn nach zwei Doppelfehlern in Serie verschenkt er sein hart erarbeitetes Break zurück an Altmaier.

Immerhin überträgt sich der Frust aus der liegen gelassenen Chance nicht auf das anschließende Aufschlagspiel des Deutschen, der unerwartet ohne Punktverlust an Cobolli dran bleibt.

Anstatt sich jetzt aufzugeben, kramt Altmaier seine gesamte Energie zusammen und ist plötzlich zur Stelle. Er erobert sich zwei Break-Bälle, lässt diese aber auf der Rückhand liegen. Eine große Chance, die der Kempener da liegen lässt.

Endlich, wird sich Daniel Altmaier denken, gelingt dem Deutschen nach einer anstrengenden Rallye ein Rückhand-Winner die Linie entlang. Ein kurzes Lächeln macht sich auf dem Gesicht des Kempeners breit, das Cobolli mit einem sehr kurz gespielten Vorhand-Stopp sofort wieder verschwinden lässt. Danach wackelt die einhändige Rückhand des 25-Jährigen erneut. Ein Doppelfehler bringt Altmaier in Bredouille und eine vergebene Vorhand-Cross führt zum Break für Cobolli.

Früh erahnt Altmaier den ersten Volley-Versuch von Cobolli, setzt seine Antwort aber neben die Linie und brütet danach über diese vergebene Möglichkeit. Die Fehler ziehen im Spiel des Deutschen weiter ihre Kreise und treten bei einem verfehlten Rückhand-Slice wieder zum Vorschein. Beendet wird dieses Aufschlagspiel durch ein Cobolli-Ass nach Außen.

Nahezu nach jedem Ballwechsel ist derzeit eine Reaktion von Altmaier zu vernehmen. Mal ballt er die Faust, gepaart mit einem "Come on", mal ist er kurz davor, den Schläger erneut in den Boden zu rammen. In diesem Durchgang überwiegen die positiven Reaktionen und Altmaier bleibt im Satz.

Cobolli lässt sich nicht zu einem wilden Duell verleiten, sondern bleibt seiner Linie treu. Der Italiener lockt Altmaier ans Netz und überwindet ihn dann mit einem Vorhand-Passierball. Sein viertes Ass im Spiel ist nur eine Warnung vor dem fünften Ass.

Während Altmaier sich noch keinen einzigen Break-Ball erarbeiten konnte, gibt er gleich im ersten Service-Game erneut zwei davon an Cobolli ab. Ein kurzer Schrei, dann macht sich der Deutsche an die Arbeit, wendet das Bild zu seinem eigenen Vorteil und rettet sich mit mehreren unbeantworteten Aufschlägen vor dem frühen Rückstand.

Altmaier gewinnt im ersten Satz nur 61 Prozent der Punkte bei eigenem Aufschlag (Cobolli: 72 Prozent) und erlaubt sich deutlich zu viele Unforced Errors (11). Cobolli erarbeitet sich im ersten Durchgang ganze fünf Break-Bälle, wovon er einen nutzt und diesen Vorsprung bis zum Ende verteidigt.

Wie schon so oft in diesem Match fehlt Altmaier bei seiner einhändigen Rückhand das Timing und der Ball landet im Netz. Cobolli zeigt keine Nerven, schickt den Deutschen quer über das gesamte Feld und holt sich den ersten Satz.

Das Spiel von Altmaier ist durchzogen von zu vielen Fehlern und nur 57 Prozent gewonnene Punkte bei erstem Aufschlag sind deutlich zu wenig für den Deutschen. Dennoch überreicht er seinem Gegenüber das Aufschlagrecht zurück und fordert den Italiener dazu auf, doch bitte selbst zum Satzgewinn zu servieren.

Cobolli bearbeitet die Rückhand von Altmaier, der sich deutlich zu viele Fehler erlaubt. A propos Fehler: Der Italiener erlaubt sich seinerseits zwei Doppelfehler, die ihn aber nicht davon abhalten, sein Break zu bestätigen. Frust macht sich beim Deutschen breit, der wutentbrannt seinen Schläger in den Sand hämmert.

Altmaier vergibt den ersten Punkt mit einem Schmetterball ins Netz, hat in der folgenden Cross-Rallye auf der Rückhand aber den längeren Atem. Im Anschluss vergibt der Deutsche eine Vorhand Inside-Out und liegt erneut bei eigenem Aufschlag zurück. Wieder stehen Cobolli mehrere Break-Bälle zur Verfügung. Dieses Mal nutzt er sofort den ersten.

Solange Cobolli die Länge der Rallyes kurz halten kann, ist er bisher der stärkere Spieler bei eigenem Aufschlag. Im Gegensatz zu Altmaier hat er deutlich weniger Schwierigkeiten damit, seine eigenen Service-Games relativ komfortabel zu gestalten.

Die Konzentration des Deutschen steigt an und er wehrt alle drei Break-Bälle ab. Dabei variiert er mit Aufschlägen nach Außen, durch die Mitte und einem Serve-and-Volley. Bis er das Spiel über die Ziellinie bringen kann, werden aber noch mehrere Punkte gespielt.

Die Rückhand von Altmaier läuft noch nicht richtig rund. Cobolli darf sich nach einer verfehlten Rückhand-Longline über den ersten Punkt in diesem Spiel freuen und setzt direkt einen Winner Vorhand-Inside-Out hinterher. Ähnlich verläuft auch der nächste Ballwechsel, sodass der Deutsche drei Break-Bälle gegen sich hat.

Den ersten Aufschlag serviert Cobolli soweit nach Außen, dass Altmaier seinen Vorhand-Return in einer Bogenlampe aus dem Feld befördert. Nachdem der Italiener einen Rückhand-Stopp ins Netz platziert, leistet sich Altmaier zwei weitere Return-Fehler und wird abschließend mit einem Ass durch die Mitte vom Feld geschickt.

Cobolli zwingt Altmaier in längere Ballwechsel und versucht als Erster die Rallyes mit einem Winner zu beenden. Das gelingt ihm noch nicht, weshalb sich die Probleme für Altmaier in diesem Spiel in Grenzen halten.

Der Italiener drängt Altmaier in die Defensive, kontrolliert die Ballwechsel und hat das passende Timing für seine Gewinnschläge. Sein erster Weg ans Netz ist mit einem erfolgreichen Volley gegen die Laufrichtung des Deutschen ebenfalls von Erfolg gekrönt.

Daniel Altmaier hat den Münzwurf gewonnen und sich für ein Aufschlagspiel entschieden. Der Kempener startet souverän in das Match, lässt dann mit einem Doppelfehler aber doch noch etwas Spannung entstehen. Obwohl das erste Spiel über Einstand läuft, kratzt der Deutsche die nötige Konzentration zusammen und geht unbeschadet aus seinem ersten Service-Game.

Vielleicht erhält der Deutsche in Hamburg die Chance, sein Selbstvertrauen wieder zu stärken. Letztes Jahr drang Altmaier mit Siegen gegen Gasquet (2:0) sowie Rublev (2:0) ins Viertelfinale vor. Erst dort unterlag er seinem Berufskollegen Zhang mit 0:2.

Daniel Altmaier findet seinen Namen aktuell nicht unter den 50 besten Spielern der Welt. Der Deutsche befindet sich derzeit auf Position 71 der Weltrangliste und ist auf der Suche nach seiner Form. Seine Jahresbilanz auf der Tour fällt sogar negativ aus (10-16).

Noch nie gab es auf der ATP-Tour das Duell zwischen Flavio Cobolli und Daniel Altmaier. Ihr Erstrunden-Match bei den Hamburg Open ändert das. Der Italiener hat sich im Laufe des Jahres 2024 unter die Top-50 der Weltrangliste katapultiert und eine positive Siegesbilanz aufgebaut (19-17).

Herzlich willkommen zum Erstrunden-Match der Hamburg Open zwischen Flavio Cobolli und Daniel Altmaier. Die Partie ist für den heutigen Mittag um 12.00 Uhr angesetzt.