Fazit:
Selten gab es ein derart unverdientes Ergebnis: Atlético Madrid entführt drei schmeichelhafte Punkte bei Paris Saint-Germain und landet einen echten Befreiungsschlag. Der zweite Durchgang benötigte einige Zeit, um wieder Fahrt aufzunehmen. Dann war es PSG, das immer gefährlicher wurde. Hakimi und Dembélé bekamen den Ball ebenso wenig im Tor unter (54.) wie Barcola (58., 64.) und Neves. Zwei echte Hochkaräter vergaben die Franzosen in der Schlussphase durch Hakimi (77., 90+3.) - und dann kam es, wie es beinahe kommen musste. Correa veredelte den einzig nennenswerten Angriff der Spanier in Hälfte zwei zum Sieg. Insgesamt duseln sich abgezockte Colchoneros zu diesem Erfolg, der ihnen wichtige drei Zähler einbringt. Für sie geht es am Wochenende in der Liga auf Mallorca gegen RCD weiter. Enttäuschte Pariser gastieren am Samstag beim SCO Angers.

Tooor für Atlético Madrid, 1:2 durch Ángel Correa
Das Spiel ist völlig auf den Kopf gestellt! Beim folgenden Konter findet Griezmann von links mit einem hohen Steilpass rechts an der Sechzehnerkante Correa. Der Argentinier vernascht mit einem einfachen Haken nach innen Vitinha, dann schießt er aus 14 Metern mit links aufs Tor. Donnarumma taucht ab, kriegt eine Hand an den unplatzierten Versuch, kann das Ding aber nicht mehr entschärfen.

Die Großchance auf den Lucky Punch für die Gastgeber! Lee zieht aus der Distanz ab, Oblak wehrt nur nach vorne links ab. Dort steht Hakimi völlig blank, allerdings sucht er im Zentrum noch mal Kolo Muani. Seinen Chip-Pass verpasst der ehemalige Frankfurt letztlich.

Gelbe Karte für Ángel Correa (Atlético Madrid)
Correa verhindert eine schnelle Freistoßausführung, indem er den Ball wegschießt. Dafür wird er verwarnt.

Kaum zu glauben, ein Abschluss der Madrilenen! Griezmann schießt von halbrechts aus 20 Metern mit seinem schwächeren rechten Fuß über das Tor. Wirklich gefährlich war das nicht.

Barcola steht halblinks im Sechzehnmeterraum frei vor Oblak. Der 22-Jährige schweißt das Leder über den Kasten, stand zuvor aber auch im Abseits.

Beide Trainer gestikulieren wild am Spielfeldrand. Dabei hat Luis Enrique mehr Einfluss auf seine Akteure, weil er in der Hälfte steht, in der sich nahezu 100 Prozent der Partie abspielen - nämlich in der spanischen.

Hakimi! Der Marokkaner wird rechts im Strafraum wunderbar per Steckpass von Marquinhos bedient. Statt in die Mitte zu Ruiz zu legen, macht er es selbst - und scheitert an Oblak. Nach der anschließenden Ecke verpassen zwei PSG-Akteure nach weiter Flanke an den zweiten Pfosten nur knapp.

Momentan stellt sich eigentlich nur die Frage, ob die Hausherren noch imstande sind, ein Tor zu erzielen. Aber: Schon der erste Durchgang hat gezeigt, dass Atlético unter Umständen nur eine gute Szene für einen Treffer benötigt.

Dicke Möglichkeit für die Rotblauen! Nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld steht Marquinhos am langen Pfosten völlig blank. Sein Kopfball ist jedoch viel zu mittig angesetzt und landet in den Armen von Oblak.

Wir sind in der Schlussphase angekommen. Weiterhin investiert eigentlich nur Paris etwas in die Offensive.

Wechsel auf beiden Seiten. Diego Simeone bringt Correa für Alvarez. Luis Enrique schickt Ruiz und Lee für Neves und Asensio ins Rennen.

Doppelabschluss von PSG! Erst bleibt Barcola aus spitzem Winkel von links gegen Oblaks starke Tat nur zweiter Sieger. Wenige Sekunden später pariert der Slowake einen harmlosen Flachschuss aus der Distanz von Neves.

Molina leistet sich im Mittelkreis einen Stockfehler. Barcola startet durch, lässt bei seinem Dribbling aber den Ball liegen. Molina eilt nach hinten, dann bereinigt er die Situation.

Dreifachwechsel bei den Colchoneros. Für De Paul, Galán und Giuliano Simeone übernehmen Koke, Reinildo und Riquelme.

Apropos Oblak: Der Schlussmann muss mal wieder eingreifen! Nach Pass von Vitinha tankt sich Barcola von links im Strafraum in die Mitte. Seinen zu unplatzierten Versuch wehrt Atléticos Torwart nach vorne ab. Den Abpraller drischt Hakimi aus 14 Metern von halbrechts drüber.

Die Gastgeber scheinen die Intensität wieder zu erhöhen. Es häufen sich die Angriffswellen in Richtung Oblak.

Mendes hat auf links etwas zu viel Raum. Seine flache Flanke findet um Halbraum Barcola, der die Kugel aber nicht trifft - aber die Szene ist noch nicht vorbei. Wenig später probiert es Hakimi von der rechten Sechzehnerkante schlitzohrig aufs kurze Eck. Oblak lässt nach vorne prallen, Gallagher klärt vor die Box. Von dort versucht es Dembélé aus 18 halbrechten Metern per Direktabnahme, trifft aber nur das rechte Außennetz.

So richtig ansehnlich ist das Spiel seit geraumer Zeit nicht mehr. Die eine Mannschaft scheint nicht mehr machen zu können, die andere zu wollen.

Ruhiger Auftakt nach dem Seitenwechsel. Paris kriegt weiter nicht das Tempo auf den Rasen, das es am Anfang der ersten Hälfte zu bestaunen gab.

Ohne personelle Veränderungen geht es weiter.

Halbzeitfazit:
Nein, es bleibt beim 1:1 zur Halbzeit zwischen Paris Saint-Germain und Atlético Madrid. Dabei müssen sich die Rotblauen ärgern: Insbesondere in der ersten Viertelstunde erspielten sie sich zahlreiche gute Chancen, oft begünstigt durch grobe Schnitzer der spanischen Hintermannschaft. Einen davon nutzte Zaïre-Emery zur überfälligen Führung (14.). Diese sollte aber nur wenige Zeigerumdrehungen Bestand haben. Die einzige Offensivaktion der Gäste nutzte Giuliano Simeone zum Ausgleich (18.). Seitdem diktiert PSG das Geschehen, bekommt aber zunehmend Schwierigkeiten, vorne durchzudringen. Im zweiten Durchgang ist durch das Zwischenergebnis also noch alles möglich, bis gleich!

Wir nähern uns dem Pausentee. Passiert hier noch vor dem Halbzeitpfiff etwas Nennenswertes?

Weiterhin sucht die Luis-Enrique-Elf das Durchkommen. Atléticos Abwehrt verteidigt nun aber deutlich aufmerksamer.

Zum ersten Mal gönnst sich das Match eine kleine Verschnaufpause. Das liegt allerdings nur daran, dass die Franzosen derzeit kein Durchkommen finden.

Im Prinzip sehen wir dasselbe Spiel wie vor dem 1:1. Die Rot-Weißen kommen kaum einmal in die gegnerische Hälfte. Zufrieden kann Diego Simeone damit nicht sein.

Eine kurz ausgeführte Ecke befördert Mendes per Flanke in die Mitte. Der einspringende Zaïre-Emery wuchtet den Ball aus neun Metern aber klar drüber.

Defensiv hat sich Madrid inzwischen etwas stabilisiert. Wirklich sattelfest sieht das trotzdem nicht immer aus.

Infolge einer Ecke von rechts produziert Witsel vor dem eigenen Kasten einen Querschläger. Marquinhos köpft daraufhin nach vorne, ehe am rechten Pfosten Barcola aus wenigen Metern einen Torschuss parallel zur Torauslinie als Seitfallzieher zustande bringt. Im Vorfeld hatte es jedoch ohnehin ein Handspiel gegeben.

PSG macht erst einmal weiter. Immer wieder geht es dabei über Dembélé, der auf seiner rechten Außenbahn ein Unruheherd ist.

Kurz mussten die Rojiblancos zittern um ihren Ausgleich. Pachos Abpraller sprang Giuliano Simeone gefährlich nahe an die Hand - trotz ausbleibender Absicht hätte der Treffer in diesem Fall nicht zählen dürfen. Zu seinem Glück aber war dem wohl nicht so, das Tor hat Bestand.

Tooor für Atlético Madrid, 1:1 durch Nahuel Molina
Aus dem vollkommenenen Nichts steht es plötzlich 1:1! Zunächst scheitert Trainersohn Giuliano Simeone aus leicht spitzem Winkel von rechts an Donnarumma. Die Madrilenen machen aber weiter. Ein Hereingabeversuch von rechts springt von Pacho in den halbrechten Boxraum zu Nahuel Molina. Der Abwehrmann haut das Rund sofort humorlos aus elf Metern ins lange Eck.

Vielleicht ist das der Aufwecker, den Atlético gebraucht hat. Bisher ist die Diego-Simeone-Elf praktisch kein Teil dieser Partie. Reihenweise leistet sich die Abwehr kapitale Fehler, einer von ihnen wurde nun bestraft.

Tooor für Paris Saint-Germain, 1:0 durch Warren Zaïre-Emery
Das schon jetzt überfällige 1:0 für Paris! Und wieder laden die Spanier ihren Gegner ein. Lenglet vertändelt den Ball im eigenen Strafraum amateurhaft gegen Dembélé. Der Franzose spielt kurz zum einlaufenden Zaïre-Emery. Frei vor Oblak wackelt er kurz, setzt den Keeper auf den Hosenboden und überlupft ihn schließlich aus wenigen Metern mühelos.

Immer wieder les Rouge et Bleu. Jetzt ist es Dembélé, der nach Barrios-Fehler im Aufbauspiel durchs Zentrum kontert. Seinen Pass schubst Barcola als Direktabnahme aus halblinken 17 Metern in die Arme von Oblak

Mit einem feinen Chip auf den rechten Flügel setzt Zaïre-Emery Hakimi in Szene. Dessen Flanke vor das Gehäuse von Oblak verpasst jedoch Freund und Feind.

Die Gäste finden offensiv bisher noch gar nicht statt. Sie sind gegen entschlossene Gastgeber ausschließlich defensiv gefordert.

Die nächste gute Aktion von PSG. Hakimi legt von der rechten Torauslinie in den Rückraum. Dort knallt Dembélé die Kugel über den Kasten.

Paris beginnt druckvoll. Offenbar hat sich die Elf von Coach Luis Enrique für heute einiges vorgenommen.

Auf geht's - und direkt mit einer guten Gelegenheit für die Gastgeber! Gallagher klärt am eigenen Sechzehnmeterraum nur unzureichend in die Füße von Hakimi. Der ehemaliger Dortmunder zieht aus 17 Metern von halbrechts flach ab, verfehlt das lange Eck aber knapp.

Schiedsrichter des heutigen Matches ist Szymon Marciniak. Der Pole, der 2024/2025 zum ersten Mal in der Königsklasse pfeift, bekommt an den Seitenlinien Unterstützung von seinen Landsmännern Tomasz Listkiewicz und Adam Kupsik sowie Damian Kos. VAR ist Tomasz Kwiatkowski, David Coote ist sein Assistent.

Interessant: Obwohl beide Mannschaften seit rund eineinhalb Jahrzehnten zu den Spitzenteams in Europa gehören, duellierten sie sich noch nie in einem Pflichtspiel. Lediglich 2018 standen sich die zwei Klubs in einem Freundschaftsspiel gegenüber. Unter Leitung vom neuen englischen Nationalcoach Thomas Tuchel gewannen die Rotblauen in Singapur knapp (3:2).

Noch schlechter stehen die Colchoneros aus Madrid dar. Nach dem glücklichen Auftaktsieg gegen RB Leipzig (2:1) gab es sowohl bei Benfica Lissabon (0:4) als auch zu Hause gegen den OSC Lille (1:3) deutliche Niederlagen. Diese schwache Ausbeute langt nur zu Rang 27 – damit wären sie nicht einmal für die Play-offs qualifiziert. Umso wichtiger wäre heute ein Sieg in der französischen Hauptstadt.

In der Liga läuft es für die Pariser nach Plan. 26 Punkte aus zehn Partien bedeuten sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger Olympique Marseille. Nur in der Champions League will es nicht so richtig rund laufen. Einem knappen Erfolg über den FC Girona folgten eine Pleite beim FC Arsenal (0:2) und ein mageres Heimremis gegen die PSV Eindhofen (1:1). Damit wächst der Druck zunehmend, belegen die Franzosen aktuell nämlich nur den 23. Platz.